Pressemitteilung

Sonderpreis „Jäger pflanzen Vielfalt“ des Deutschen Jagdverbandes für den Hegering Voerde

Der steigende Lebensraumverlust, die Zerschneidung von Biotopen, sowie die zunehmende Nutzungsintensivierung der Kulturlandschaft führen zu immer schwierigeren Lebensbedingungen für Wildtiere und -pflanzen. Mit der Zielvorstellung wieder mehr und vor allem dauerhafte Natur- und Artenschutzmaßnahmen umzusetzen, hat die Jägerschaft Voerde für seine Niederwildreviere ein neues Hegekonzept mit sogenannten „Eh-Da-Flächen“ erstellt. Das sind Flächen in der Landschaft die ökologisch aufgewertet werden können, ohne ihre eigentliche Funktion einzuschränken oder andere Nutzungskonflikte herbeizuführen.

Innerhalb kürzester Zeit konnten so über 110.000m² ungenutzter städtische Feld- und Wirtschaftswege, sowie bauliche Ausgleichsflächen für Hegemaßnahmen erschlossen werden.

Die meist artenarmen und vernachlässigten Flächen konnten durch die Einsaat mit artenreichem Regiosaatgut, der Anlage von Benjeshecken und Huderflächen, das Pflanzen von Hecken und Streuobstbäumen, sowie deren fachgerechte und wildfreundliche Pflege erheblich ökologisch aufgewertet und die Lebensraumqualität für Wildtiere und –pflanzen stark verbessert werden. Dabei wird ein vollumfänglicher Naturschutzansatz von den Voerder Jägerinnen und Jägern verfolgt. Es wird ausschließlich regionales Saatgut verwendet und auf heimische Pflanzenarten zurückgegriffen. Ebenso werden Maßnahmen wie eine Totholzhecke für Insekten oder der Steinkauznistkasten ebenso priorisiert, wie eine Wildwiese für die jagdbaren Wildarten von Reh, Hase und Co.

Gemeinsame Abkommen und Pachtverträge sichern diese Flächen für die Jägerschaft dauerhaft. Mit freier hegerischer Hand können eigenverantwortlich Maßnahmen durchgeführt werden, die sich ausschließlich an den Lebensgewohnheiten und Bedürfnissen der Wildtiere und Wildpflanzen orientieren. Auf den von der Jägerschaft betreuten Flächen ist die Artenvielfallt feststellbar höher und die Strukturvielfalt weitaus größer als in der restlichen Landschaft. Deutlich häufiger sieht man dort seltenere Arten wie den Schwalbenschwanz (Schmetterling), den kleinen Wiesenknopf (krautige Pflanze) oder auch die Feldlerche (Wiesenvogel).

Für diese fortlaufenden Hegemaßnahmen konnte der Hegering Voerde nach dem Biotophegepreis 2022 für Nordrhein-Westfalen nun auch bei dem bundesweiten Sonderpreis „Jäger pflanzen Vielfalt“ des Deutschen Jagdverbandes den 2. Platz erzielen. Auf dem Bundesjägertag 2024 wurde die mit 2.000 Euro honorierte Siegerurkunde feierlich im Schloss zu Mainz übergeben.

Der Hegering Voerde freut sich über die großartige Anerkennung und hofft zeitgleich mit seinem Hegekonzept mit „Eh-Da-Flächen“ weiteren Jägerschaften einen Anstoß geben zu können, ähnliche Maßnahmen für sich entwickeln zu können.

Kris Kuckhoff

Kris Kuckhoff, Ulrike Hansen, Dirk Gühnemann (alle Hegering Voerde) und Werner Schulte (KJS Wesel) freuen sich über den Preis.

Foto: Hegering Voerde

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